Werk-und Atelierstipendien der Stadt Zürich im Helmhaus ZH von Samuel Herzog 2018
Karin Schwarzbek nutzt die Empfindlichkeit des malerischen Materials, um Spuren ihrer Aktivität ins Bild aufzunehmen.
So abwesend alles Figurative in 122/115/093/135 zu sein scheint, der Körper der Künstlerin ist doch in allen vier Bildern präsent. Am offensichtlichsten in 135, das ein halbes Bein der abgenutzten Malerhose zeigt, die akkurat in die Leinwand eingenäht, ins Bild eingespannt ist. Ganz anders in 115, wo der Arm der Künstlerin in einer spontanen Geste etwas Farbe von einer schwarz zugemalten Oberfläche gerissen hat, unter der sich spürbar einige andere (Ge-)Schichten verbergen – hier hat das Plötzliche einem langen Prozess ein Ende gesetzt. Auf 093 sind die Farbflecken eines Hemdes akribisch retuschiert worden, doch verschwunden sind sie nicht. Die Farboberfläche hat das Geschehene kartographiert. Für 122 hat Schwarzbek Silberpartikel von einer alten, abgespannten Leinwand in eine glatte Emaille-Oberfläche rieseln lassen – als wären es Schuppen ihrer Haut, Spuren ihrer Vergangenheit.