Karin Schwarzbek – Gestischer als gestisch
(geboren 1969, lebt in Zürich)

Auch die gestische Malerei geht oft  nicht direkt von der Hand, sondern bedient sich immer noch des Pinsels. Bei einigen der neuesten Arbeiten Karin Schwarzbeks allerdings kommt nicht einmal mehr ein Pinsel zwischen Künstlerin und Leinwand: So streicht sie etwa mit einer einzigen Geste über die Unterlage, die durchaus an «Pinch-to-Zoom» oder «Slide-to-Unlock» oder wie die Touchscreen-Gesten sonst heissen, erinnert. Mit dem Unterschied, dass die Berührung bei der Malerei noch weitreichendere Konsequenzen hat und bedeutendere Spuren hinterlässt. Sie kann, wie in diesem Fall bereits ein Bild konstituieren. Oder sie kann, wie bei einem anderen kleinformatigen Gemälde Schwarzbeks wiederum in einem Motiv resultieren: einer Hand. Eine Hand malt von Hand eine Hand. Viel gestischer geht es nicht.